Leine Zeitung vom 08.10.2014

Qualität für Topmusiker

Auch ohne Staatsoper oder Philharmonie - im Mühlenfelder Land dürften demnächst vermehrt einige der weltbesten Musiker anzutreffen sein. Und zwar in der Werkstatt von Nicole Willig-Pachaly und Georg Willig.

 

Das Ehepaar produziert künftig in einer neu errichteten Halle unweit des Hagener Bahnhofes Hobelmaschinen für die Herstellung von Oboe- und Fagottrohren. Zu ihren Kunden gehören auch die weltbesten Orchestermusiker, die mit den Maschinen auf ihren Bedarf zugeschnittene Rohre für ihre Holzblasinstrumente herstellen können.

 

Brasilien, Südkorea oder die USA - dies sind nur einige Länder, in denen die Produkte nachgefragt werden. "Wir verkaufen unsere Maschinen auf dem gesamten Erdball", sagt Georg "Charly" Willig, der die vergangenen 35 fahre für die Firma Kunibert Michel in Hannover gearbeitet und entsprechende Hobelmaschinen hergestellt hat. Da sich deren Chef nun in den Ruhestand zurückzieht, hat Michel die Firma an Nicole Willig-Pachaly verkauft. Kunibert hat seinen Kunden stets ein ausgezeichnetes Produkt zur Verfügung gestellt. Wir führen diese Firmenphilosophie fort", sagt die gelernte Tischlerin, die selbst seit vier Jahren in dem Kleinbetrieb tätig ist.

 

So kann die 50-Jährige, die den Firmensitz in ihren Wohnort verlegt, auf einen treuen Kundenstamm zurückgreifen. Der Betrieb läuft bis heute fast ausschließlich durch Mund-zu-Mund-Propaganda", erzählt Georg Willig. Daher werde der Firmenname nicht geändert. "Der Name Kunibert Michel hat und ist Tradition, er ist weltweit bekannt und steht für Qualitäit", sagt Nicole Willig-Pachaly. Seit einem jahr nimmt sie selbst Unterricht an der Oboe bei ihrer Kundin Anke-Christiane Beyer, die unter anderem im niedersächsischen Staatsorchester als Oboistin tätig ist. Ich wollte das Instrument lernen, um mich in die Musiker besser hineinversetzen zu können", sagt sie.

 

Dieses hohe Maß an Identifikation mit der eigenen Arbeit ist seit der Gründung 1969 das Erfolgsrezept der Firma. "Wenn einem etwas am Herzen liegt, steckt man sehr viel Leidenschaft in seine Arbeit. So ist das auch bei mir, sagt Georg Willig. So hätte sich der 69-Jährige längst in den Ruhestand zurückziehen zurückziehen können, der Spaß an seiner Arbeit lässt ihn aber nicht los.